Qualitätskriterien in der Medienbildung

Auf dieser Seite dreht sich alles um die Entwicklung von Qualitätskriterien in der Medienbildung für Mitteldeutschland. Dieser Prozess wird von der Fachstelle Strategische Medienbildung Thüringen nicht nur begleitet, sondern aktiv inhaltlich unterstützt. Hier wird aufgezeigt, aus welchem Grund Qualitätskriterien in der Medienbildung wichtig sind, wer sie mit auf den Weg bringt und wem sie letztendlich nützen. Informiert wird auch über alle neuen Schritte auf dem Weg zum gemeinsamen Ziel, die Qualitätskriterien fest in der Medienbildung zu verankern, um so mehr Medienkompetenz in jeder Altersgruppe zu erreichen.. Also neugierig und informiert bleiben.

Qualitaetskriterien

Qualitätskriterien auf den Weg gebracht

Gemeinsame Weiterentwicklung für Mitteldeutschland

Gemeinsam sind wir stark. Der Slogan des Thüringer Medienbildungsnetzwerks hallt weiter. Gemeinsam wurden zur Kick-Off am 19. Februar dieses Jahres die Anforderungen an die allgemeingültigen Qualitätskriterien in der Medienbildung im Impulspapier zusammengefasst. Diese Wünsche finden sich nun in den gemeinsam mit der Koordinierungsstelle Medienbildung Sachsen (KSM), dem Medienkompetenznetzwerk Sachsen-Anhalt und der Fachstelle Strategische Medienbildung Thüringen entwickelten Qualitätskriterien für Mitteldeutschland wieder.
Nach dem Start 2024 mit einer Arbeitsgruppe von Expertinnen und Experten verschiedener Disziplinen rund um die Medienbildung, liegt nun im finalen Teil des Erarbeitungsprozesses ein Papier vor, in dem unterschiedliche fachliche Perspektiven genauso berücksichtigt worden sind, wie der europäische Kompetenzrahmen (DigCompEdu) für die Medienbildung. Auch die erarbeiteten Qualitätskriterien der Medienpädagoginnen und Medienpädagogen der Thüringer Bürgerradios und des Thüringer Medienbildungszentrums der TLM (TMBZ) sind mit eingeflossen.

Ziel der Kriterien ist es vor allem, den Fördermittelgebern und Financiers medienpädagogischer Arbeit eine Orientierung zu geben, was grundlegend für unsere Arbeit ist und was künftig gute zusätzliche Förderaspekte sein könnten.

Die Fachstelle Strategische Medienbildung Thüringen hatte sich gleich mit ihrem Start im Januar 2025 dazu der Arbeitsgruppe »Qualitätskriterien medienpädagogischer Arbeit in Sachsen« der KSM angeschlossen, die diese Gruppe aus ihrem Netzwerk heraus ins Leben gerufen hat.

  • Nachdem in der ersten Runde im gemeinsamen Austausch im Netzwerk vielfältige Kriterien aus verschiedenen bereits bestehenden Qualitätsrahmen zusammengetragen und neu sortiert worden sind,
  • geht es nun in einer zweiten Runde daran, diese in ihrer Relevanz zu gewichten. Geplant ist es, die Kriterien zu unterscheiden in grundlegend erforderliche und empfehlenswerte progressive Erweiterungen. Dafür wird wieder das gesamte Netzwerk angesprochen. Diesmal auch die Medienbildungsakteure von Thüringen und Sachsen-Anhalt, die während der ersten Runde zur Arbeitsgruppe dazugestoßen sind.
  • Abschließend wird der Kriterienkatalog Ende dieses Jahres veröffentlicht, inklusive einiger Beschreibungen und beispielhafter Erklärungen zu den Kategorien sowie der umfangreichen Einordnung zur Entstehung und der Hintergrundpapiere.

Die Kriterien wurden von der Arbeitsgruppe in drei Kategorien unterteilt:

  • Kriterien, die die Fachkräfte medienpädagogischer Arbeit erfüllen sollten,
  • Kriterien, die skizzieren, was gute medienpädagogische Angebote definiert und
  • Kriterien für Rahmenbedingungen, die es bedarf, um gute medienpädagogische Arbeit zu verrichten.

Welche Ziele werden mit den Qualitätskriterien verfolgt?

Die Entwicklung und Implementierung klarer Qualitätskriterien zielt darauf ab, die Effektivität und Nachhaltigkeit medienpädagogischer Angebote sicherzustellen. Diesbezüglich wird ein Beitrag zur Förderung der Medienkompetenz in der gesamten Gesellschaft sowie zur erfolgreichen Bewältigung der Herausforderungen der digitalen Transformation geleistet.

  • Die Sicherung der Bildungsqualität ist ein zentrales Anliegen, da Qualitätskriterien helfen, pädagogisch wertvolle und effektive medienpädagogische Angebote zu gewährleisten. Sie bieten einen Rahmen, um die Qualität der Bildungsinhalte und -methoden zu bewerten und kontinuierlich zu verbessern.
  • Des Weiteren sind Orientierung und Transparenz wesentliche Elemente. Die Definition von Qualitätskriterien bietet eine Orientierungshilfe für Fachkräfte der außerschulischen Medienbildung, indem sie klare Standards und Erwartungen definiert. Dies führt zu einer Steigerung der Transparenz sowie des Vertrauens in die medienpädagogischen Angebote.
  • Die Förderung der Medienkompetenz wird durch die Einhaltung von Qualitätskriterien in systematischer und umfassender Weise unterstützt. Dies gewinnt in einer zunehmend digitalisierten Welt an Bedeutung.
  • Die Professionalisierung der medienpädagogischen Arbeit wird durch klar definierte Anforderungen an die Qualifikation und Weiterbildung der Fachkräfte vorangetrieben. Dies fördert eine kontinuierliche Verbesserung und Anpassung der medienpädagogischen Praxis.
  • Die Evaluation und Weiterentwicklung sind ebenfalls zentrale Elemente. Qualitätskriterien ermöglichen eine systematische Evaluation der medienpädagogischen Arbeit und bieten Ansatzpunkte für deren Weiterentwicklung. Dies hilft, Schwächen zu identifizieren und gezielt Verbesserungen vorzunehmen.

Wir als Fachstelle Strategische Medienbildung Thüringen haben diesbezüglich das konkrete Ziel,

  • dass für Thüringen auf Grundlage der Kriterien Empfehlungen zur Festlegung einheitlicher medienpädagogischer Standards zur Berücksichtigung bei Fördermaßnahmen und Projektplanung der Jugendarbeit gesetzt werden können.
  • Auch werden die Ergebnisse genutzt, um die Seniorenmedienbildungsstrategie des Landes Thüringen umzusetzen.
  • Die Kriterien bieten uns als Unterstützungsstrukturen auch Aufschluss darüber, wo noch Support und Vernetzung benötigt wird.

Aus welchen Modellen speisen sich die Kategorien?

Grundlage bildet der europäische Kompetenzrahmen DigCompEdu.

Bei der Erarbeitung wurden jedoch verschiedene Medienkompetenzmodelle als auch Modelle für medienpädagogische Arbeit berücksichtigt und zusammengetragen.

  • Neben klassischen Medienkompetenzmodellen wie das Dieter Baackes, Aufenangers oder Schorbs, finden sich auch neuere Modelle, wie das Dagstuhl Dreieck/Frankfurter-Dreieck oder Blömekes Beschreibung medienpädagogischer Kompetenz in den Kriterien wieder.
  • Neben den europäischen Kompetenzrahmen DigComp und DigCompEdu wurden auch sehr spezifische Modelle, wie jene für die schulische Medienbildung wie die KMK, der NRW-Kompetenzrahmen, der DiKoLiS oder auch die Kriterien der TLM zur Sicherung der Qualität der Bürgerradios berücksichtigt.
  • Es wurden auch Praxiserfahrungen aus medienpädagogischer Arbeit und Fördermittelvergabe sowie aktuelle Diskussionen zur medienpädagogischen Profession als auch aus dem Netzwerk Medienpädagogik Sachsen, dem Thüringer Impulspapier der Auftaktveranstaltung der Fachstelle (siehe unten auf der Webseite) und ähnliche bereits bestehende Papiere, wie Conceptopia oder die Papiere der GMK in die Entwicklung und Strukturierung einbezogen.

Die ausführliche Darstellung der Quellen und Anleihen erfolgt dann in der Publikation der Qualitätskriterien.

Wie setzt sich die Arbeitsgruppe AG Qualitätskriterien zusammen?

Die Arbeitsgruppe wurde von der KSM Anfang 2024 aus dem Netzwerk Medienpädagogik Sachsen heraus einberufen und setzt sich aus Expertinnen und Experten verschiedener Disziplinen rund um die Medienbildung zusammen. Die AG kooperiert eng mit Bildungseinrichtungen, Medienpädagoginnen und Medienpädagogen sowie weiteren relevanten Akteurinnen und Akteuren.

Hier eine Auswahl:
- LFD – Fachstelle für Medien und Bildung e. V.
- Radio-Initiative Dresden e. V., Coloradio Dresden e. V.
- Amt für Kultur und Denkmalschutz der Landeshauptstadt Dresden: Film/Medien/Soziokultur
- Yellow Cactus Business Skills GbR
- Bits 21 im Förderverein für Jugend und Sozialarbeit e.V.
- Sächsische Landjugend e. V.
- Treibhaus e.V.

Seit dem Frühjahr 2025 sind wir als Fachstelle Strategische Medienbildung Thüringen mit dabei, genau wie die Netzwerkstelle Medienkompetenz Sachsen-Anhalt.

Zum Medienpädagogik Praxiscamp in Würzburg im September 2025 wurden die Kriterien in einer Barcamp-Session mit weiteren Medienbildungsakteuren u. a. auch aus anderen Bundesländern vorgestellt und besprochen und ein erster Testlauf der Abstimmung konnte durchgeführt werden.

Gemeinsam erarbeiten wir ein umfassendes Qualitätsmodell, das die Bewertung und Qualitätssicherung medienpädagogischer Angebote ermöglicht und somit einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Medienbildung in Sachsen leistet.

Wie geht es weiter?

Von der AG wurden drei Fragebögen entwickelt, die in Kürze an medienpädagogische Netzwerke versendet werden. Die Auswertungen der Fragebögen sollen helfen die Qualitätskriterien in Bezug auf die medienpädagogische Fachkraft, das Angebot und die Rahmenbedingungen zu verifizieren.

Die Ergebnisse sollen bis Ende des Jahres 2025 auf unseren Homepages kostenfrei abrufbar sein.

Sie bilden die Grundlage für ein weiteres Fortschreiben der Qualitätskriterien für die medienpädagogische Arbeit im nächsten Jahr.

Wir danken der KSM für die Initiative und allen Kolleginnen und Kollegen für ihr Engagement und ihre Unterstützung.